IHR ANBLICK

 

Sie verfolgt mich, ihr Anblick verfolgt mich. Ich kann und will mich ihr nicht entziehen. Es zieht mich hin zu ihr, ich ziehe mich selbst, will sie anschauen, will in ihre Augen schauen, will ihr Lächeln sehen, glaube, es gilt nur mir. Aber ich weiß, jedem, aber auch wirklich jedem lächelt sie so zu, wie mir. Nur einem schenkte sie einmal dieses Lächeln und trug dabei nur eine Maske zur Schau. Ihre Pose ist erstarrt, eingefroren. Ich erwärme mich an ihr. Wer ist diese Frau? Ich weiß es nicht. Doch sagte mir jemand neulich erst ihren Namen. Wie konnte ich ihn nur vergessen? Bei diesem Anblick! Ich schaue sie an, schaue sie länger an, als man für gewöhnlich sie anschauen sollte. Ich bin fasziniert und verstehe mich selbst nicht mehr. Ich könnte meine Hand auf ihr Gesicht legen, so nahe ist sie mir und gleichzeitig so unerreichbar, so fern. Ich wage es nicht, die Leuten schauen mich schon jetzt an. Überall scheint sie zu sein, ich kann keinen Weg mehr durch die Stadt gehen, ohne auf sie zu treffen. So gehe ich kreuz und quer durch die Straßen, fahre mit der Bahn hin und her, nur um sie zu sehen. Wie lange noch? Schon einmal war sie in der Stadt, fiel mir gleich auf, gefiel mir vom ersten Anblick an. Aber sie verschwand so plötzlich, so plötzlich wie sie auftauchte. So wird es auch diesmal sein, sie wird verschwinden, vielleicht wieder auftauchen, in einem anderen Kleid, aber mit dem gleichen Gesicht, mit einem Lächeln, wie für mich allein auf ihr Gesicht gezaubert.